Dass Judo über die über alle Grenzen hinweg verbindet, durften die Jugendlichen Judoka vom TSV Erbach und dem Judo Club Thorigny beim traditionellen Treffen in den Herbstferien dank der Unterstützung des Deutsch Französischen Jugendwerkes (DFJW) erfahren. Zum wiederholten Mal trafen sich die beiden Vereine zum gemeinsamen Training diesmal auf heimischer Matte in Erbach. Die Gruppe mit insgesamt 48 Kindern, Jugendlichen und Betreuern aus Erbach und Thorigny war insgesamt 5 Tage in der Jugendherberge Blaubeuren untergebracht. Bereits Monate zuvor organisierten die beiden Vereine das freudig erwartete Treffen, allen voran die befreundeten Trainer Patrick Latour und Klaus Schirmer sowie deren Ehefrauen Sylviane und Petra. Nach dem ersten Beschnuppern neuer Teilnehmer und freudigem Wiedersehen der „alten Hasen“ am Anreisetag ging es mehr oder weniger gut ausgeschlafen am Feiertag hochhinaus in die Baumwipfel des Laichinger Kletterwaldes. Hier wurden nicht nur knifflige Passagen des Kletterkurses gemeinsam bewältigt auch sprachliche Barrieren konnten mit lückenhaften Fremdsprachkenntnissen der einzelnen Teilnehmer und Gesten überwunden werden. Nicht umsonst heißen die einzelnen Routen Adrenalin, Risiko oder Alptraum. Diese Begriffe wurden Schritt für Schritt in schwindelnder Höhe von beiden Nationen erkundet. Am nächsten Tag stand ein eher kultureller Höhepunkt auf der Tagesordnung. Gemeinsam mit dem Schelklinger Archäologen Rudi Walter ging die Reise bis in die Steinzeit zurück. Seine spannenden Kind gerechten theoretischen Ausführungen wurden jeweils von einer Dolmetscherin für die französischen Gäste übersetzt. Noch wichtiger war aber das Begreifen der letztlich gemeinsamen Geschichte der Menschheit mit den eigenen Händen. Felle, Leder, Steinwerkzeuge, Knochenfunde und andere Reliquien aus verschiedenen Epochen sowie die Herstellung eigener Werkzeuge machten den Kindern und Jugendlichen unsere Geschichte im wahrsten Sinne begreifbar. Begeistert wurde dann noch der Geist des Feuers mit Feuerstein und Baumpilz erweckt. Weder bei der von den Jugendlichen selbst organisierten Sprachanimation noch bei dem gemeinsamen Herbergsleben in Speisesaal, Gruppenraum, Tischtennisplatte und Tischkickerspielten aren die verständlicherweise fehlenden Sprachkenntnisse, der jeweiligen anderen Nation ein Hindernis.Doch hatten die jungen und auch älteren Teilnehmer immer wieder die Möglichkeit auf die perfekten Sprachkenntnisse von Sylviane Latour und dem aus Frankreich stammenden in Deutschland lebenden Ludovic Martorell zurückgreifen zu können. Am Samstag ging es dann zur Abkühlung ins benachbarte Bad Blau aber auch hier kamen alle beim Sprinten und Joggen im Wasser ins Schwitzen. Nachmittags wurde dann erneut wie an den Tagen zuvor in der Erbacher Jahnhalle mit den Trainern aus Thorigny und Erbach gemeinsam der „sanfte Weg“ (Wörtliche Übersetzung des JUDO) beschritten. Hier ergaben sich wie schon in den vergangenen über 20 Treffen der beiden Nachbarländer die wenigsten Berührungsängste oder Verständigungsprobleme, ist doch die Sprache des Judo international.
Den sportlichen Höhepunkt und Abschluss der gemeinsamen Tage verbrachten dann die Judoka aus den Städten an Seine und Donau auf der Wettkampfmatte der Jahnhalle. Aber auch hierbei stand das diesjährige Motto des World Judo Tag „Friendship“ im Vordergrund. Zusammen mit den teilnehmenden befreundeten Vereinen der Region feuerten sich die Jugendlichen Sportler vom Mattenrand aus an, um dann im Vergleich der einzelnen Vereine am Ende der Veranstaltung gemeinsam auf dem Podest die Siegerpokale entgegen zu nehmen. Hier hatten die Erbacher mit wenigen Punkten die Nase vor den Freunden aus Ulm und den Partnern aus Thorigny.

Nach insgesamt fünfTagen konnten alte Freundschaften gefestigt und neue Freunde gewonnen werden. Egal ob „auf Wiedersehen“oder „au revoir“, einig waren sich alle es wird ein „auf bald“ oder ein „a bientot“ geben.