Während es die ein Jahr älteren Vereinskollegen ins tschechische Teplice zog, nahmen vier U16 Kämpfer den ebenso weiten Weg in die andere Richtung nach Duisburg am vergangenen Wochenende auf sich. In Duisburg wurde zum 21. Mal Das Sichtungsturnier der U16 Männer für den Deutschen Judo Bund (DJB) ausgerichtet. 323 junge Athleten rangen um die Platzierungen unter den aufmerksamen Augen der Landes und Bundestrainer.
Der TSV Erbach stellte mit Dimitrij Popp, Daniel Paulsin (beide bis 50 kg), Mark Zeiss (46 kg) und Anton Popp(55 kg) die meisten Teilnehmer aus den Vereinen der ARGE Baden-Württemberg. Ein kleines Handicap beschattete zwar das angereiste Team sowohl der Württembergische als auch der Badische Landestrainer fielen krankheitsbedingt aus. Mit Sven Albrecht dem Heubacher Trainer, Wolfgang Sporer- Miensok als Jugendreferent und den anderen Vereinstrainern konnte aber eine komplette Betreuung der jungen Judoka gewährleistet werden.
Mark Zeiss konnte seinen ersten Gegner bereits nach 26 Sekunden mit einer vollen Wertung besiegen. Im zweiten Kampf zog er sich nach der Hälfte der Kampfzeit eine Verletzung am Großzeh zu. Kampfeswille und der entsprechende Adrenalin-Ausstoß halfen aber über den Schmerz hinweg und bescherten ihm den Weg ins Viertelfinale. Auch der Kaderathlet aus Mecklenburg-Vorpommern konnte ihn nicht stoppen. Im Halbfinale traf er dann auf einen altbekannten Kontrahenten sozusagen aus den eigenen Reihen der ARGE Baden-Württemberg, Max Düsterdiek aus Freiburg. Dieser konnte Mark durch einen Armhebel besiegen und in den Kampf um Bronze schicken. Nach Silber im vergangenen Jahr ließ sich Mark in diesem Jahr seine Leistung mit Bronze belohnen.
Dimitrij Popp startete in gewohnter Weise mit schnellen Siegen über die Kämpfer aus Frankfurt/Oder und Bonn. Auch der Belgier Shahberdian hinderte ihn nicht am Einzug ins Halbfinale, in dem er auf den amtierenden Deutschen Meister Frei treffen sollte. Ein Gegendreher sollte den Sieg bedeuten. Es gab zunächst unter den Schiedsrichtern eine klare 2:1 Entscheidung zugunsten des Erbacher Athleten. Nachdem diese von der gegnerischen Seite angezweifelt wurde, bedurfte es der endgültigen Entscheidung des Hauptkampfrichters. Im Finale verhinderte dann aber eine Würgetechnik des Berliner Kaderathleten Liwocha den Weg auf den obersten Podestplatz der insgesamt 48 Teilnehmer. Somit konnte Dimitrij seinen Medaillensatz der vergangenen Turniere in Duisburg mit Silber komplettieren.
Krystian Liwocha sollte auch Daniel Paulsin den Verlauf des Turniers mit eben seiner Würgetechnik vereiteln. Nach klaren Siegen über den brandenburgischen Vizemeister und den mehrfachen englischen Meister ging es im Poolfinale gegen Liwocha. Im Stand durchaus chancenreich, zwang ihn der perfekt angesetzte Würger zur Aufgabe. Zwar beendete der Kampfrichter den Kampf sofort nach der Aufgabe, Bruchteile einer Sekunde reichten aber um eine kurze Bewusstlosigkeit hervorzurufen. Aus medizinischer Rücksichtnahme bedeutete dies leider das Aus in diesem Turnier und reichte somit lediglich für Platz 9 für den enttäuschten Daniel Paulsin.
Anton Popp ging als Jüngster in das U16 – Turnier. Er startete erstmals in seiner neuen Gewichtsklasse bis 55 kg. Der erste Kampf gegen van der Zanden (NL) beendete Anton mit zwei genialen Konterwürfen. Leider konnte er in seinem ersten Jahr noch nicht weiter in die vorderen Ränge gelangen.
Allen vier Erbacher Judoka konnten mit ihren Leistungen an diesem Tag durchaus überzeugen und hoffnungsvoll auf das weitere Wettkampfjahr blicken.